Falsch

Falsch
Photo by 愚木混株 cdd20 / Unsplash

Nirgends akzeptiert und gewollt, nirgends dazugehört.

Die Kälte überschattet alles. Lässt dich ängstlich dastehen, am Himmel Gewitterwolken, du wartest auf den nächsten Donner und zuckst erschrocken zusammen. Du bist hier nicht gewollt, eigentlich wäre es allen sogar lieber, wenn du gar nicht da wärst. Du bist ein Störfaktor, mit dir kann man nichts anfangen, nein, du nervst einfach nur. Du bist unglaublich nervig. Anstrengend.

Wenn sich das Gewitter verzogen hat und du die seltenen, warmen Sonnenstrahlen auf deiner Haut spürst, du die Augen schließt und einfach nur diese Ruhe im Außen, aber vor allem in dir, genießt, dann hält das nicht lange. Wie in einem schlechten Horrorfilm ziehen aus allen Himmelsrichtungen erneut dunkle Wolken heran, die Sonne ist schon verschwunden, der kalte Wind weht dir direkt ins Gesicht, lässt deine Haare fliegen und einen kalten Schauer über deinen Nacken fahren.

Du kannst nicht wegrennen. Es gibt kein Entkommen. Du musst da durch, du musst das Gewitter ertragen, die lauten Donnerschläge, die Angst, dass der Blitz dich trifft und alles vorbei ist.

Und gleichzeitig wünschst du dir, dass der Blitz dich trifft und alles vorbei ist. Du erträgst keine Gewitter und keine Donnerschläge mehr, willst die Sonne umarmen und von der Sonne umarmt werden und sie soll dich nie wieder loslassen.